Aktualisiert am 17. März 2023 von Christian
Ein Lagerfeuer ist in einer Notsituation ein wahrer Lebensretter. Gerade wenn es Winter ist und du alleine in der Wildnis bist, wirst du nicht drum herum kommen ein Feuer zu machen. Auf solche Situationen solltest du dich vorbereiten. Ich empfehle dir hier allerdings ausdrücklich, KEIN Feuer ohne Genehmigung zu machen, denn das ist fast überall verboten.
Wie du trotzdem ein Lagerfeuer machen darfst, wie du es am besten aufbaust und am Ende auch löschen kannst, das erkläre ich dir jetzt.
Ist Lagerfeuer erlaubt?
Ein Lagerfeuer ist der Definition nach ein Feuer ohne einen schützenden Behälter, der es umschließt. Und damit ist einfach nur eine Feuerschale, ein Grill oder ein Feuerkorb gemeint. Und sobald das Lagerfeuer einen Durchmesser von mehr als einem Meter haben soll, brauchst du dafür eine Genehmigung. Die bekommst du in der Regel bei der zuständigen Gemeinde oder Stadtverwaltung.
Wie bei vielen Sachverhalten, gibt es auch hier keine bundeseinheitlichen Regelungen. Jedes Bundesland, und sogar eine einzelne Kommune, kann hier die eigenen Regelungen erlassen.
Das was aber überall gilt:
- Das Brennmaterial muss trocken und naturbelassen sein.
- Bei erhöhter Waldbrandgefahr darfst du kein Feuer machen.
Wichtig: Wenn du zu Hause im Garten Feuer machen willst. Dann stell sicher, dass das Feuer mindestens 10 Meter von Gebäuden und benachbarten Grundstücken entfernt ist. So minimierst du eine eventuelle Belästigung der Nachbarn. Um sicherzugehen, sag deinen Nachbarn vorher noch Bescheid. Wenn du allerdings kein Brandloch im Rasen haben möchtest, dann empfehle ich dir eine Feuerschale.
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Was droht bei einem illegalen Lagerfeuer?
Ich empfehle dir in jedem Fall, dich an die Gesetze und Regelungen zu halten. Alleine schon aus der Sicht der Vernunft. Du bekommst allerdings auch sehr hohe Strafen, wenn du erwischt wirst.
Jegliches offenes Feuer ist in Wäldern und in Naturschutzgebieten verboten. Wenn du dich nicht daran hältst, kommt eine Strafe von bis zu 5.000€ auf dich zu. Also bleiben lassen.
Fällst oder beschädigst du Bäume im Wald, statt Totholz als Brennmaterial zu nutzen. Dann kannst du wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung belangt werden. Vielleicht bekommst du nur eine Verwarnung, aber die Straftaten an sich können dich bis zu 2 Jahre ins Gefängnis bringen.
Im schlimmsten Fall kannst du selbstverständlich einen Waldbrand auslösen. Nicht nur, dass dich das wahrscheinlich dein ganzes Leben lang verfolgen wird. Wenn es dir nachgewiesen wird, riskierst du eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren.
Rechtliche Lage der einzelnen Bundesländer
Wie bei fast allen Dingen, gelten in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regeln. In Bayern gibt es das „Bayerische Waldgesetz“, in Berlin oder NRW gibt es hingegen ein „Landeswaldgesetz“.
Ich habe dir mal alle entsprechenden Gesetze und Regelungen der einzelnen Bundesländer herausgesucht. Schau also bitte vorher erstmal rein, bevor du loslegst.
Bundesland | Regelung |
Baden-Württemberg | |
Bayern | |
Berlin | |
Brandenburg | |
Bremen | |
Hamburg | |
Hessen | |
Mecklenburg-Vorpommern | |
Niedersachsen | |
Nordrhein-Westfalen | |
Rheinland-Pfalz | |
Saarland | |
Sachsen | |
Sachsen-Anhalt | |
Schleswig-Holstein | |
Thüringen |
So bekommst du eine Genehmigung zum Feuermachen
Für eine Genehmigung, um ein Feuer zu machen, musst du dich an die jeweilige Gemeinde wenden. Dort setzt du dich mit dem Forstamt in Verbindung. Mach dir vorher Gedanken über den Ort und die genaue Zeit, wann du das Feuer machen möchtest.
Natürlich musst du auch deine persönlichen Daten hinterlegen, damit das Forstamt weiß, wer der Ansprechpartner bei Problemen ist. Auch der Grund für deine Anfrage ist wichtig.
Willst du ein Feuer in einem Privatwald machen, musst du natürlich den Eigentümer des Waldes fragen.
Die Wahl der richtigen Feuerstelle
Das Wichtigste beim Feuermachen ist die Feuerstelle. Achte bei der Suche darauf, dass im Umkreis von 5 m – 100 m nichts Entzündliches herumliegt. Das variiert nach Größe des Feuers und Witterung. Besonders wenn es heiß und trocken ist, ist ein großer Abstand zum Feuer ein Muss. Außerdem sollte auch dein Schlafplatz eine große Entfernung zum Feuer haben.
Weiterhin musst du darauf achten, dass der Boden, auf dem du die Feuerstelle aufstellen willst, eben ist. Pass auf, dass du dein Feuer nicht auf Wurzeln baust. Auch nasses Laub und Gras solltest du nicht als geeigneten Untergrund für dein Lagerfeuer wahrnehmen.
Wenn du keine ebene Fläche findest, kannst du natürlich auch etwas nachhelfen. Hierzu kannst du dir einfach einen günstigen Klappspaten besorgen. Mit diesem kannst du dann ganz einfach eine kleine Ebene graben, bzw. eben eine unebene Fläche ausgleichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du unter Umständen kleinere Wurzeln aus dem Weg schaffen kannst.
Was du beachten musst:
- Je nach Witterung und Wetter 5 - 100m Platz zu Entzündlichen Dingen
- Keine Wurzeln als Untergrund
- Laub wegräumen, sodass du nur Erde als Untergrund hast
- Die Fläche für deine Feuerstelle muss ebenerdig sein
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Das richtige Brennmaterial
Jetzt hast du hoffentlich den richtigen Platz für dein Lagerfeuer gefunden.Bevor du jetzt aber einfach anfängst, Holz und Äste zu stapeln und versuchst zu entzünden – Stopp. Vorher solltest du erstmal das richtige Material sammeln und das in der richtigen Menge. Denn es gibt nichts ärgerlicheres, als ein Feuer, das wegen zu wenig Material einfach ausgeht.
Mit Zunder als leicht entzündlichem Material kannst du schnell die erste Flamme entfachen. Hierfür eignet sich beispielsweise trockenes Laub und Gräser. Aber auch dünne Holzspäne und Tannennadeln. Oder du hältst Ausschau nach einem Kienspan. Wie du so einen findest und verwendest, erkläre ich dir in meinem Artikel: Der Kienspan – Herkunft und Anwendung des Zunderwunders.
Wenn du dich für den Anfang nicht auf die Natur verlassen möchtest, weil du zu unsicher bist – kein Problem. Nimm einfach Zeitungspapier oder einen Bio-Grillanzünder.
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Zum weiteren Anfeuern nimmst du ganz einfach etwas Fichtenreisig. Denn das brennt sogar nass noch ziemlich gut. Wenn du gerade nicht in der Nähe eines Nadelwaldes bist, kann das natürlich schwierig werden. Als Alternative zum Fichtenreisig kannst du aber auch alle anderen Arten von Holz nutzen, solange das Material dünn genug ist. Nimm am besten dünne Äste und Zweige zum Anfeuern. Denn dünnes Holz entzündet sich logischerweise schneller als dickes.
Als letztliches Brennmaterial brauchst du jetzt dicke Hölzer. Achte darauf, unterschiedliche Größen zu nutzen. Ein dicker Ast brennt zwar lange, braucht aber auch entsprechend lange, bis er anfängt zu brennen. Und dünnere Äste brennen schneller, aber dafür nicht zu lange. Nutze alle Stärken, von fingerdicken Zweigen bis hin zu armdicken Ästen.
Wenn du jetzt deine Materialien gesammelt hast, solltest du noch einen Windschutz errichten. Mit dessen Hilfe kannst du einerseits verhindern, dass das Anzündmaterial zu schnell abbrennt. Außerdem wird der Funkenflug eingeschränkt, was je nach Wahl des Platzes von großem Vorteil ist.
Der Aufbau des Lagerfeuers
Nichts ist wichtiger für den Erfolg eines Lagerfeuers, als der richtige Aufbau. Und dabei sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa der richtige Untergrund, bspw. eine Unterlage bei Nässe.
Als Untergrund oder Unterlage nutzt du dünne Äste und baust diese wie bei einem Floß auf. Also eine Schicht nebeneinander und dann eine Schicht an Ästen nochmal oben drüber. Bei der zweiten Schicht drehst du allerdings die Äste um 90 Grad. Auf diese Weise verhinderst du den Kontakt mit nassem Boden. Zusätzlich bekommt das Feuer Luft von unten und die Glut hat die Möglichkeit, sich besser auszubreiten.
Auf dieser Unterkonstruktion platzierst du jetzt deinen gesammelten Zunder. Je nachdem, wie viel du gesammelt hast, natürlich nicht alles. Und um den Zunder herum kommt das Anfeuermaterial, wie die trockenen Gräser oder Reißig. Achte aber darauf, nicht zu großflächig zu verteilen, sondern schön komprimiert. Ansonsten verliert die Glut zu schnell an Hitze.
Hast du jetzt alles verteilt, kannst du das Brennholz in Pyramidenform aufstapeln. Damit diese Konstruktion auch hält, kannst du noch etwas von dem gesammelten Reißig von unten dagegen lehnen. Dadurch wird dein Lagerfeuer stabilisiert. Und jetzt geht es auch schon ans Feuermachen.
Das Feuermachen
So, jetzt hast du es fast geschafft. Was beim Feuermachen schief gehen kann, konfrontiert dich gleich zu Beginn. Wenn etwa der Wind so stark pfeift, dass du dein Feuer nicht anbekommst. Dann setzt dich einfach mit dem Rücken in den Wind, aber das wird dir vermutlich schon dein gesunder Menschenverstand sagen. Ich nutze dafür einen Feuerstahl oder ein Sturmfeuerzeug.
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Sobald du den Wind in den Griff bekommst, zündest du deinen Zunder am tiefsten Punkt an. So kann die Flamme von unten nach oben wachsen. Zünde den Zunder, je nachdem wie viel es ist, an mehreren Stellen an. Dadurch wächst das Feuer schneller und du hast mehr Wärme.
Sobald dann die ersten Flammen auftauchen, wird Sauerstoff benötigt, um das Feuer aufzubauen. Dafür kannst du mit einem langsamen und gleichmäßigen Blasen in Richtung Glut sorgen. Du kannst anfangen die dickeren Äste, sobald die kleineren Äste und Zweige brennen.
Jetzt hast du es geschafft und kannst erstmal entspannen. Aber damit das Feuer nicht einfach ausgeht, musst du es natürlich auch am Leben halten.
Das Lagerfeuer am Leben halten
Ist das Lagerfeuer erstmal in vollem Gange, lässt es sich nur noch schwer von externen Widrigkeiten beeinflussen. Du musst je nach Situation selbst entscheiden, welche Größe des Feuers die richtige ist.
Lass das Feuer aber nicht zu groß werden. Denn je größer das Feuer, desto mehr Brennmaterial musst du stetig nachlegen. Du musst also ein bisschen Übung bekommen, um einschätzen zu können, welche Größe richtig ist. Und mit der Zeit lernst du auch, wann du neues Material nachlegen musst. Orientiere dich am besten an der Glut, sobald sie gut sichtbar ist, kannst du anfangen Brennmaterial nachzulegen.
Wichtig: Auch wenn das Feuer jetzt brennt und du dich in gewisser Weise entspannen kannst. Halte das Feuer immer im Auge. Achte auf den Funkenflug und auch deine nähere Umgebung. Du bist in der Verantwortung das Feuer zu kontrollieren und am Ende auch ordentlich zu löschen.
Das Lagerfeuer löschen
Wenn du jetzt weiterziehen willst, musst du selbstverständlich das Lagerfeuer löschen. Der erste Schritt hierbei ist dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Du kannst das Feuer mit Sand, Erde oder einem nassen Tuch ersticken. Das Löschen mit Wasser ist sicherlich auch noch eine Alternative. Hierfür brauchst du aber auch ausreichend Wasser. Und damit solltest du sparsam umgehen, je nach Situation natürlich.
Eine weitere Möglichkeit, um das Lagerfeuer zu löschen, ist es, dem Feuer die Nahrung zu entziehen. Hierbei legst du einfach kein Brennholz mehr nach. Große Holzscheite oder dicke Äste kannst du auch aus dem Feuer ziehen und diese separat löschen. Pass bei der Aktion aber besonders auf dich auf, denn dabei kann man sich schnell Verbrennungen zuziehen.
Sicherheitshinweise bei offenem Feuer
Zum Ende noch einmal ein paar Sicherheitshinweise, die du unbedingt beachten solltest, wenn du ein offenes Feuer machst.
- Baue das Feuer auf einer feuerfesten Basis
- Nutze nur trockenes Holz, sonst rauchts
- Verwende kein Benzin oder Alkohol zum Anzünden
- Die Höhe und Durchmesser des Holzstapels sollte nicht größer als ein Meter sein
- Beobachte den Funkenflug
- Lass das Feuer nicht aus den Augen
- Lösche das Feuer aktiv mit Wasser oder Sand
Hast du noch Ideen oder Anmerkungen zum Thema? Hast du alles verstanden oder sollte ich noch ein bisschen an der Verständlichkeit arbeiten? Hinterlasse deine Meinung doch gerne in einem Kommentar.