Aktualisiert am 17. März 2023 von Christian
Wenn du dich mit dem Thema Outdoor und Survival beschäftigst, hast du sicher schon mal das Wort Kienspan gehört. Wenn du noch nicht genau weißt, worum es sich dabei eigentlich handelt, bist du hier genau richtig. Was ein Kienspan ist, wie er entsteht und wofür du ihn verwenden kannst, erkläre ich dir hier.
Schau dir doch auch gerne mein Video dazu an!
Was ist Kienspan?
Ein Kienspan ist ein kleines Stück Holz. Dieses Holz zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass es besonders reich an Harz ist. Normalerweise wird es vierkantig oder flach abgespalten. Früher diente er als Lichtquelle. Heutzutage wird Kienholz hauptsächlich als Anzündholz für Feuern verwendet.
Lies doch auch meinen Artikel zum Feuer machen: Lagerfeuer machen – Was ist erlaubt und wie gehst du vor?
Wie entsteht Kienholz?
Kienspan tritt auf, nachdem ein Baum äußere Schäden erlitten hat. Das ist also ein natürlicher Prozess und Teil des Immunsystems des Baumes. Wenn ein Baum verletzt wird, liefert er mehr Harz an die verletzte Stelle. Und das verschließt dann diese Stelle.
Wenn wir verletzt werden, sorgen spezielle Faktoren in unserem Blut dafür, dass es sich verdickt, gerinnt und eine schützende Hülle bildet. Das Harz tut dasselbe für die Bäume. Nachdem das Harz entweicht, verschwindet der flüchtige Teil allmählich und das Harz verfestigt sich oder trocknet.
Aber das ausgelaufene Harz ist nicht genug. Du kannst es zwar auch als Anfeuerhilfe nutzen. Wir schauen uns allerdings den Kienspan weiter an.

Was macht man mit Kienspan?
Anwendung als Lichtquelle
Wie jedes andere Holz können Kienspäne angezündet und erhitzt werden. Eine Zeitlang diente diese Art Holz als Lichtquelle.
Die Verwendung von Kienspänen hat einige Vorteile gegenüber einem einfachen Feuer. Denn das Abbrennen lässt sich besser überwachen und steuern. Außerdem kannst du die Geschwindigkeit des Abbrennens besser kontrollieren.
Dem stehen allerdings auch Nachteile gegenüber. Zum einen brennt ein Stück Kienspan nur etwa 20 Minuten. Andererseits muss es ständig ausbalanciert werden, sonst flackert die Flamme besonders unregelmäßig.
Anwendung als Zunder
Am besten verwendest du Kienspan allerdings als Zunder. Wenn du ein trockenes Stück kleinhobelst, dann fangen die kleinen Stücke umgehend Feuer. Wenn du ihn für das Entzünden eines Lagerfeuers nimmst. Dann hast du keinen Stress dabei und es geht schnell voran.
Nimm also dein Messer und reibe kleine Stückchen vom Kienspan damit ab. Das sieht dann im besten Fall ungefähr aus wie geraspelte Schokoladenstückchen. Essen solltest du sie allerdings nicht.
Wenn du den Kienspanzunder dann platziert hast und dein Lagerfeuer aufbauen möchtest, zündest du den Zunder mit deinem Feuerstahl an. Achte aber wie gesagt darauf, dass es trocken ist. Dann sollte es auch nach drei bis vier Versuchen zünden.
Wo bekomme ich Kienspan?
Wie ich schon weiter oben erwähnt habe. Wenn die Baumrinde verletzt wurde, bildet sich dort Kienholt. Damit der Baum die Wunde versorgen kann, verschließt er sie mit möglichst viel Harz. Das Harz wird zwar hauptsächlich zu der Beschädigung transportiert, aber es wird auch viel am Baumstamm abgelagert. Das hast du im Wald auch sicher schon mal gesehen.
Nach einer gewissen Zeit härtet das Harz dann aus und wird fest. Die Äste und Zweige in der Umgebung der Verletzung sind dann meist mit Harz durchtränkt. Und dort kannst du deine Kienspäne bekommen. Es sollte aber selbstverständlich sein, dass du keine gesunden Bäume absichtlich verletzen darfst.
Aber wo genau findest du jetzt Kienspan?
- an alten Baumstümpfen
- an verletzten Stellen eines Baumes
- an Stellen am Baumstamm an dem Äste austreten

Auf dem Bild siehst du Baumstämme, die von Harz bedeckt sind. Das Harz ist dort schon fest. Allerdings ist hier das Holz noch nicht richtig durchtränkt. Deshalb kannst du hier gerne vorbei gehen.

Wenn du eine solchen Baum gefunden hast, schaue dich nach brauchbaren Stellen um, an denen du Harz durchtränktes Holz vermutest. Wenn du welche gefunden hast, hackst du das Holz klein. Und zwar so, bis du lange, dünne Späne bekommst, die innen aussehen wie gewachst.
Dafür empfehle ich dir ein gutes Outdoor-Messer. Falls du noch keins hast, schau dir doch einfach mal das an!

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Welches Holz eignet sich am besten als Kienspan?
Am besten eignet sich die Kiefer für die Herstellung von Kienspan. Aber auch andere Nadelhölzer wie die Fichte, die Tanne oder die Lärche eignen sich sehr gut. Als eine Alternative im Bereich der Laubbäume kannst du den Kirschbaum im Hinterkopf behalten. Da diese Bäume allerdings nicht so viel Harz produzieren wie die Kiefer, wirst du es hierbei schwerer haben, Kienspan zu finden.
Ist es legal, Kienspan zu sammeln?
Ich habe dich ja schon darauf hingewiesen, dass du bitte nicht absichtlich Bäume verletzen sollst. Und daran solltest du dich auch bitte halten. Doch wie sieht es rechtlich sonst so aus, wenn du Kienspan sammelst? Ist es legal oder eigentlich verboten?
Prinzipiell ist es legal, Kienspan zu sammeln, solange es sich um Totholz handelt und du es nicht im gewerblichen Sinne verkaufst. Das heißt, du darfst im Rahmen von Eigenbedarf sammeln. Der Umstand bedeutet natürlich auch, dass du keine Massen an Kienspan sammeln solltest.
Bedenke beim Sammeln, dass der Wald Totholz benötigt. Nimm also so wenig Totholz wie möglich im Wald und sammle wirklich nur Kienspan ein. Wenn du dich mehr für das Thema interessiert, findest du hier Infos über Totholz im Wald (Link führt auf eine externe Website).
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