Aktualisiert am 10. Dezember 2022 von Christian
Hast du auch manchmal das Bedürfnis, dem Alltag zu entkommen? Wie Bear Grylls oder Fritz Meinecke bei 7 vs. Wild einfach mal die Natur hautnah erleben? Oder möchtest du Camping einfach mal neu erleben? Dann ist das Wildcampen in Deutschland ein perfekter Einstieg.
Allerdings gibt es hierbei einiges zu beachten. Denn du kannst der Flora und Fauna ziemlich schaden, wenn du nicht gewissenhaft bist und nicht weißt, was du tust. Und außerdem ist es auch gesetzlich nicht gestattet. Es kann dich also ziemlich was kosten, wenn du das Ganze falsch angehst und erwischt wirst. Wie du trotzdem ein kleines Abenteuer starten kannst, das erkläre ich dir hier ganz ausführlich.
Was bedeutet Wildcampen in Deutschland?
Wildcampen oder freies Campen ist im Prinzip einfach erklärt. Du schlägst dein Lager einfach außerhalb eines Campingplatzes auf. Dazu gehört das Campen im Wald und auf Wiesen. Ebenso wie das Übernachten im Auto, wenn du irgendwo an einer Straße parkst. Hier geht es allerdings mehr um das Lager im Wald.
Das Wildcampen aus einer Notsituation heraus ist prinzipiell immer und überall erlaubt. Wenn du es planst, wird es meist auch toleriert – vorausgesetzt, du bist nicht in einem Naturschutzgebiet. Wenn du allerdings kein Zelt aufbaust, sondern unter freiem Himmel schläfst, sieht das Ganze ein bisschen anders aus. Und darum geht es in diesem Beitrag.
Warum ist Wildcampen in Deutschland verboten?
Das Wildcampen in Deutschland ist weitgehend verboten. Hauptsächlich weil es viele Grundstücks- oder Waldbesitzer gibt, die die Flächen schützen. Zudem hat gerade während Corona die Zahl der Wildcamper deutlich zugenommen. Das führt dazu, dass Menschen in Bereiche vordringen, in denen normalerweise Tiere leben. Die Tiere fühlen sich dann von den Campern gestört. Das kann im Extremfall dazu führen, dass Nachwuchs bei einigen Tierarten ausbleibt. Auch menschliche Ausscheidungen können Wasservorkommen kontaminieren und die lokale Flora und Fauna schädigen.
Wo darf man Wildcampen in Deutschland?
Generell ist das Campen in Naturschutzgebieten wie Nationalparks, Biosphärenreservaten oder Biomen verboten. Auch die Küstengebiete Deutschlands sind als eigenständige Schutzgebiete streng geschützt. Grundlage für diese Regelung sind das Bundesnaturschutzgesetzes und entsprechende weitere Verbote und Gebote. Auch gibt es ausdrückliche Lager- oder Campingverbote, die du generell an den jeweiligen Schildern erkennst.
Im Gegensatz zu den Verboten gibt es auch eine Regelung, die es dir erlaubt, wild zu campen. Wenn du Eigentümer eines privaten Grundstücks bist, oder die Erlaubnis des Eigentümers hast, dann steht dir nichts im Weg. Und das gilt auch für Waldstücke.
Durch das Betretungsrecht darfst du durch Wälder spazieren
Dann gibt es noch das sogenannte Betretungsrecht. Dieses Recht erlaubt es dir, Wälder und Felder – auch private – zum Zwecke der Erholung zu betreten. Du musst dich hierbei allerdings auch an den Naturschutz halten – das ist aber hoffentlich selbstverständlich!
Gemäß §59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist allen das „Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen“ zu diesem Zweck gestattet. Das Betreten von Wäldern regelt im gleichen Maße der §14 des Bundeswaldgesetzes.
So, jetzt heißt es dort: Zum Zwecke der Erholung. Wenn du also dort schläfst, erholst du dich ja prinzipiell einfach nur. Es ist dir also nicht verboten, im Wald oder auf Wiesen zu schlafen. Es ist nur verboten, längere Zeit an einem Ort zu verweilen. Es gibt jedoch keine genaue Bestimmung dazu, was eine “längere Zeit” genau ist. Daher ist der Aufenthalt im Freien weder verboten noch erlaubt.
Vorsicht: Hierbei ist erstmal nur das reine Übernachten unter freiem Himmel, nicht das Campen in einem Zelt gemeint!
Rechtlich auf der sicheren Seite beim Wildcampen in Deutschland
Wenn du beim Wildcampen in Deutschland auf Nummer sicher gehen und trotz allen Geboten und Verboten so naturnah wie möglich übernachten willst. Dann kannst du natürlich erstmal auf einem Campingplatz üben.
Oder du machst es ganz einfach. Du fragst bei der örtlichen Forstbehörde nach. Wenn du einen Waldbesitzer kennst, kannst du natürlich auch ihn direkt fragen. Notcamping ist, wie schon vorher erwähnt, grundsätzlich überall erlaubt. Ich hoffe allerdings, dass du nicht so oft in solch eine Notsituation kommst.
Um dich aber so gut wie möglich auf die rechtlichen Gegebenheiten in den jeweiligen Bundesländern zu informieren, hast du hier eine kleine Auflistung mit den wichtigsten Infos.
Bundesland | Wildcampen erlaubt? |
Baden-Württemberg | Nein, außer mit Erlaubnis |
Bayern | Nein, außer mit Erlaubnis |
Berlin | Nein, außer mit Erlaubnis |
Brandenburg | Ja, unter Bedingungen |
Bremen | Ja, unter Bedingungen |
Hamburg | Nein, außer mit Erlaubnis |
Hessen | Nein, außer mit Erlaubnis |
Mecklenburg-Vorpommern | Ja, unter Bedingungen |
Niedersachsen | Nein, außer mit Erlaubnis |
Nordrhein-Westfalen | Nein, außer mit Erlaubnis |
Rheinland-Pfalz | Nein, außer mit Erlaubnis |
Saarland | Nein, außer mit Erlaubnis |
Sachsen | Nein, außer mit Erlaubnis |
Sachsen-Anhalt | Nein, außer mit Erlaubnis |
Schleswig-Holstein | Ja, unter Bedingungen |
Thüringen | Nein, außer mit Erlaubnis |
Vielleicht doch lieber Biwakieren?
Wie schon weiter oben angedeutet, ist “draußen schlafen” nicht gleich “draußen schlafen”. In den Gesetzestexten wird ein Unterschied gemacht, ob du in einem Zelt schläfst oder “unter freiem Himmel”. Natürlich nicht nackt unter freiem Himmel, sondern einfach mit einem Schlafsack – auch in einem selbstgebauten Shelter. Und das ist dann ein Biwak.
In vielen europäischen Ländern ist das Wildcampen verboten. Weil das Land unter anderem verschiedenen Grundbesitzern gehört oder weite Teile unter Naturschutz stehen.
Das Wildcampen in Deutschland ist allerdings keine Straftat, sondern “nur” eine Ordnungswidrigkeit. Dennoch darfst du in einigen Bundesländern ziemlich tief in die Tasche greifen, wenn es blöd läuft. Je nach Bundesland variieren die Bußgelder deutlich und richten sich unter anderem auch danach, wie lange du am Wildcampen bist.
Was ist beim Wildcampen in Deutschland noch zu beachten?
So, ob du rechtlich auf der sicheren Seite bist, haben wir ja jetzt geklärt. Jetzt geht es darum, die ganze Sache mit dem Wildcampen in Deutschland richtig anzugehen. Denn anders als im Fernsehen ist das Leben kein Spielfilm. Du solltest immer gut vorbereitet sein – du hast nur ein Leben. Und deine Familie möchte bestimmt, dass du wieder gesund und munter nach Hause kommst.
Beim Wildcampen in Deutschland gibt es noch so ein paar Sachen, die du beachten solltest. Denn du hast nicht nur die Verantwortung dem Gesetz gegenüber, sondern auch der Natur gegenüber.
Der richtige Schlafplatz beim Wildcampen in Deutschland
Idealerweise ist dein auserwählter Schlafplatz so beschaffen, dass du dein kleines Abenteuer – aus welchen Gründen auch immer – auch im Dunkeln gefahrlos abbrechen kannst. Das heißt, es sollte gut und sicher zu Fuß erreichbar sein. Stelle außerdem sicher, dass du genau weißt, wie du nach Hause kommst und wo dein Auto steht.
Ein Ort zum Picknicken, Schwimmen oder Grillen verwandelt sich abends hin und wieder in eine Partyzone mit vielen Menschen. Informiere dich also rechtzeitig, ob da, wo du frei campen willst, nicht vielleicht am Abend eine Party stattfindet. Auch solltest du nicht bei einer Flussgabelung, bei Bächen oder auf Wiesen und Feldern campen. Denn unter Umständen kann Wasser ansteigen und eine Wiese bzw. ein Feld kann einem Bauern gehören.
Verhalte dich rücksichtsvoll der Natur gegenüber
Du bist als Wildcamper ein Gast, ein Gast in der Natur. Verhalte dich deshalb auch so und versuche die Lebensgrundlagen für wildwachsende Pflanzen und Wildtiere so weit wie möglich zu erhalten. Meide deshalb vor allem Lärm während der Dämmerungszeit. In dieser Zeit sind die meisten Wildtiere aktiv und besonders störanfällig.
Tiere brauchen Ruhe, besonders nachts! Schlaf also nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist, und respektiere unbedingt ausgewiesene Schutzgebiete. Störe Tiere nicht mit zu hellem Licht oder lauter Musik!
Mach nicht einfach Feuer
Verwende zum Kochen immer einen sicheren Campingkocher. Oder zumindest einen Esbitkocher. In Schutzgebieten und im Wald sind offene Feuer verboten. Beachte und halte Dich an regionale Vorschriften.
Im Sommer und allgemein, wenn es trocken ist, musst du beim Feuer auch unbedingt darauf achten, dass weiträumig alles Entflammbare weggeräumt ist. Mache Feuer mit Holz nur dort, wo es nicht gefährlich werden kann. Selbst der kleinste Funkenflug kann im schlimmsten Fall zu einem Waldbrand führen.
Mach also nur ein Lagerfeuer, wenn du genau weißt, was du tust. Und vor allem, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Führe vorher am besten ein paar Übungen zu Hause durch.
Räume dein Nachtlager auf
Das richtige Verhalten bei Kontakt mit Wildtieren
In Deutschland oder Mitteleuropa ist das Risiko, von Wildtieren angegriffen zu werden, ziemlich gering. Dachse, Wildschweine und Füchse sind im Allgemeinen nicht aggressiv und halten Menschen normalerweise Abstand.
Kleine Schädlinge allerdings können ein Problem werden. Mücken lieben Feuchtigkeit und kommen besonders häufig in der Nähe von Gewässern, Sümpfen und Pfützen vor. Hierfür eignen sich beispielsweise Insektenschutzmittel. Auch ein kleines Feuer hilft, wenn es die ganze Nacht über brennt.
Welche Ausrüstung braucht man beim Wildcampen in Deutschland?
Im Grundsatz kann man sagen: Je weniger Ausrüstung, desto spannender das Abenteuer. Und wenn du schon die Natur genießen willst, dann solltest du auch so wenig wie möglich mit dir tragen. Denn wenn du es einfach und komfortabel haben möchtest, dann kannst du auch genauso gut auf dem Sofa liegen bleiben. 😀
So ein paar Sachen solltest du dir dennoch einpacken. Ein Schlafsack und ein Messer sind so das Grundsätzliche, was du einpacken solltest. Natürlich kommt es aber auch stark darauf an, wie lange du unterwegs bist, wie die Witterung ist und zu welcher Jahreszeit du wildcampen möchtest.
Und je nach Schlafsack und Lagerort brauchst du auch wieder andere Ausrüstung. Denn ein Schlafsack aus Daunen, den du ohne Nässeschutz mitnimmst, verliert bei starker Wasserbildung seine Isolation. In diesem Fall macht beispielsweise eine wasserdichte Tasche Sinn. Natürlich kannst du auch komplett ohne Schlafsack campen.
Aber genug mit dem Geplänkel. Hier kommt eine Liste mit den grundlegenden Ausrüstungsgegenständen, die du meiner Meinung nach immer beim Wildcampen dabei haben solltest.
Die richtige Ausrüstung für Wildcampen in Deutschland
Zelt

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