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Innere Zufriedenheit finden – mit dem Gehirn eines Buddha
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Innere Zufriedenheit finden – mit dem Gehirn eines Buddha

Aktualisiert am

12. Dezember 2023

Autor

DerSchatzn

Lesezeit

15 Min.

Inhaltsverzeichnis

Aktualisiert am 12. Dezember 2023 von Christian

Eigentlich könnte die Situation nicht besser sein: Du hast einen Job, eine Wohnung, Freunde und Familie. Jetzt ist die perfekte Zeit, um dein Leben zu leben und es wirklich zu genießen. Aber irgendwas ist immer, denn es gibt immer etwas, das dich aufregt: Du stehst heute zu früh auf, morgen wirst du von einer Mücke gestochen, und die Kollegen schauen dich dauernd so blöd an, dass dein Tag schon gelaufen ist, bevor er angefangen hat.

Ich werde dir jetzt erklären, wie Du ein zufriedener und ausgeglichener Mensch wirst und deinen Stress, deine Angst und alle anderen negativen Emotionen kontrollieren kannst. Meditation spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie dir hilft, achtsam zu bleiben und dich auf dein eigenes Wohlbefinden und das anderer zu konzentrieren. Achtsamkeit bedeutet, die guten Momente in deinem Leben zu erkennen, sie anzunehmen und zuzulassen, sodass sie dein Bewusstsein positiv verändern. Wenn du es schaffst, dich eine Weile auf die guten Dinge zu konzentrieren, passt sich dein Gehirn entsprechend an und Du siehst alles in einem positiveren Licht. Irgendwann kommt er irgendwann: Der Moment, in dem Du vollkommen zufrieden und im Reinen mit dir und deinem Leben bist.

Denk dich glücklich

Innere Zufriedenheit zu finden kann ein langer steiniger Weg sein, es ist aber jedem Menschen möglich. Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gehirnstruktur und Emotionen. Von außen sehen alle menschlichen Gehirne gleich aus: Milliarden von Nervenzellen bilden einen grauen Block, der von unserem Schädel geschützt wird. Aber jedes Gehirn ist so individuell wie ein Mensch. So wie sich unser Aussehen ständig verändert, so kann sich auch die Struktur unseres Gehirns im Laufe unseres Lebens verändern.

Das Gehirn ist die physische Struktur, die unsere Gedanken beherbergt. Der Geist sind unsere Gedanken und Gefühle, alles was wir bewusst und unbewusst erleben. Unser Gehirn und unser Verstand sind wie ein integriertes System: So eng miteinander verflochten, dass wir tatsächlich die physische Beschaffenheit unseres Gehirns durch unseren Verstand verändern können. Beide sind für unsere Gefühle verantwortlich. Wenn wir beispielsweise bei der Arbeit befördert werden, leitet unser Gehirn diese Informationen an unser Gehirn weiter. Dieses setzt dann den Neurotransmitter Dopamin frei, den Botenstoff, der uns glücklich macht. Aber es ist der Verstand, der den plötzlichen Anstieg des Dopamins interpretiert: Sind wir aufgeregt vor Freude und oder sind wir aufgeregt vor Angst?

Wir haben das Potenzial, die Hardware in unserem Gehirn durch unsere Handlungen zu verändern. Wir können beeinflussen, welche Neuronen interagieren und Verbindungen miteinander herstellen. Auch wenn wir mit unseren Freunden lachen, entstehen neue Verbindungen zwischen den Neuronen: Sie sind dafür verantwortlich, dass wir uns an die schönen Momente im Leben und die damit verbundenen Gefühle erinnern.

Diese Anpassung unseres Gehirns lässt sich gut am Beispiel eines Taxifahrers festmachen. Diese haben meist einen stark ausgeprägten Hippocampus – der Region innerhalb unseres Gehirns, die für Dinge wie räumliche Orientierung zuständig ist. Die Struktur des Gehirns passt sich unserem Denken und Handeln an. Wir sollten also anfangen zu denken und zu handeln, damit unser Gehirn lernt, Glück und Gelassenheit zu empfinden.

Innere Zufriedenheit durch Selbstreflexion

Innere Zufriedenheit erreicht man hauptsächlich durch Selbstreflexion. Selbstreflexion ist ein Versuch, uns selbst und unsere Gefühle, Gedanken und Wünsche besser zu verstehen. Denken wir zum Beispiel positiv darüber nach, was uns glücklich macht, dann betreiben wir Selbstreflexion. Da unsere Gedanken unser Gehirn beeinflussen können, wird regelmäßiges Nachdenken über die guten und glücklichen Aspekte unseres Lebens, dazu führen, dass sich unser Gehirn auf positive Art verändert.

Vor 2.000 Jahren begann ein junger Mann namens Siddhartha tief darüber nachzudenken, was ihn glücklich und was ihn unglücklich machte. Er hielt durch und fand so viel darin, dass er sein Glück annehmen und seinem Schmerz entfliehen konnte. Er konzentrierte sich so sehr auf die positiven Aspekte seines Lebens, dass sein Gehirn begann, allen guten Erfahrungen Priorität einzuräumen. Seitdem wird er von seinen Anhängern „Buddha“ – der Erleuchtete – genannt.

Manche Leute denken vielleicht, dass es egoistisch ist, den ganzen Tag nur an sich selbst zu denken. Aber das ist ein Trugschluss. Denn indem wir uns auf die positiven Aspekte unseres Lebens konzentrieren, tun wir auch anderen viel Gutes. Wir werden freundlicher, offener und gehen hilfsbereiter auf andere zu. Wir fühlen uns weniger gestresst und übertragen weniger Stress auf andere um uns herum.

Ein gesteigertes Selbstbewusstsein wirkt sich auch positiv auf die Beziehungen zu unseren Mitmenschen aus. Stelle dir vor, wie viel Du deiner Familie und deinen Freunden bieten kannst, wenn Du einfach ausgeglichener und zufriedener bist. Es macht sie auch automatisch glücklicher, wenn sie sehen, wie gut es dir geht. Das klingt sehr nach dem, wonach wir schon immer suchen, oder? Und all das erreichen wir durch regelmäßige, positive Selbstreflexion. Und wie das funktioniert, erkläre ich dir im Folgendem.

Innere Unzufriedenheit? Genug mit dem Gejammer!

Schmerz ist in der Evolutionsbiologie wichtig, aber heute weitgehend unnötig. Zuerst müssen wir verstehen, was negative Emotionen eigentlich sind. Leiden war ursprünglich ein Trick der Natur, um uns am Leben zu erhalten. Dazu gehören alle Gefühle, die es uns unbehaglich machen: von der Verzweiflung, einen Bus zu verpassen, über die leichte Angst vor der Spritze eines Arztes bis hin zur tiefen Trauer, einen geliebten Menschen verloren zu haben.

Negative Emotionen sagen uns wovon wir uns fernhalten sollten. Positive Gefühle wiederum vermitteln uns etwas Gutes. Unsere Vorfahren konnten entscheiden, ob sie sich Säbelzahntigern oder Bananenpalmen nähern wollten, basierend auf einem „Annähern oder Ausweichen“-Schema. Diejenigen, die Angst vor Tigern haben, leben möglicherweise länger, können sich fortpflanzen und ihre Ängste an die nächste Generation weitergeben.

Das Beispiel Bananen und Tiger zeigt auch deutlich, dass negative Emotionen wichtiger sind als positive Emotionen. Es ist kein Problem, wenn wir ein paar Mal an den Bananenpalmen vorbeigehen, ohne etwas zu essen. Aber wir müssen den Tiger nur einmal jagen und wir sind in Lebensgefahr. Infolgedessen dominieren negative Emotionen unser Gehirn: Wir sind eher ängstlich oder besorgt als glücklich.

Auf diese Weise sind Angst und andere negative Emotionen tief im menschlichen Gehirn verankert und wir haben sie bis heute tief verinnerlicht. Heute haben wir jedoch keine Angst mehr vor Tigern, sondern vor allem vor komplexeren und abstrakteren Bedrohungen wie Ablehnung oder Scham. Oder wir fürchten harmlose Dinge wie Zahnärzte, Spinnen und Dunkelkammern, obwohl wir wissen, dass sie keine wirkliche Gefahr darstellen.

Heute haben Angst und Leiden wenig Einfluss auf unsere Langlebigkeit. Also können wir anfangen, sie aus unserem Leben zu eliminieren!

Mit negativen Gedanken machen wirs uns viel schwerer als nötig

Natürlich ist es unmöglich, alle Schmerzen vollständig zu vermeiden. Es tut weh, wenn wir unseren Zeh stoßen oder unsere Hände auf einen heißen Herd legen. Aber sowas passiert nunmal ab und zu. In diesem Fall verschlimmern wir jedoch selbst noch unseren Schmerz.

Stellen wir uns vor, dass jeder Schmerz aus zwei Pfeilen besteht. Der erste Pfeil ist der körperliche Schmerz: Wenn eine Nadel sticht oder wir hinfallen und uns am Knie verletzen, werden die Nerven stimuliert, die die Schmerzempfindung an unser Gehirn weiterleiten. Das ist unvermeidlich und normal. Auch wenn unser Partner uns ablehnt ist das nicht schlecht. Aber das ist etwas was wir nicht wirklich ändern können.

Aber danach gibt es noch den zweiten Pfeil, der sogar schmerzhafter sein kann. Und den schießen wir auf uns selbst. Das ist unsere Reaktion auf den ersten Pfeil – unsere Bewertung. Wenn wir zum Beispiel den heißen Herd berühren, empfinden wir Schmerzen. Aber wenn wir uns über uns selbst ärgern, weil wir so tollpatschig sind. Oder wenn wir andere dafür verantwortlich machen, dass sie den Herd angelassen haben. Dann vervielfachen wir unsere negativen Emotionen und übertragen sie auf andere Bereiche unseres Lebens, nicht nur auf unsere verbrannten Hände. Wir lassen zu, dass sich ein Unfall, der unserer Haut schadet, sich negativ auf uns selbst und unsere Beziehungen zu anderen auswirkt!

Und selbst wenn es überhaupt gar keinen ersten Pfeil gibt, feuern wir hin und wieder einen zweiten Pfeil auf uns selbst ab. Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben, von einer Person ungerecht behandelt worden zu sein, sprechen wir die Situation möglicherweise nicht direkt an, sondern haben stattdessen negative Gefühle gegenüber dieser Person. In unserem Gehirn führen solche Denkprozesse zu einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems, das dafür verantwortlich ist, die Leistungsfähigkeit unseres Körpers in Stresssituationen zu verbessern: Adrenalin wird ausgeschüttet und unser Herz schlägt schneller. Unser Körper ist bereit für neue schlechte Emotionen.

Das führt schnell dazu, dass wir uns ungeliebt fühlen. Dass wir nur die negativen Seiten von uns selbst sehen. Und uns manchmal sogar dafür bestrafen, dass wir diese teilweise eingebildeten negativen Reaktion hervorrufen – ein Teufelskreis, den wir ganz unseren eigenen Denkprozessen zu verdanken haben.

Achtsamkeit, Freundlichkeit und Gelassenheit

Indem wir uns an bestimmte Denkweisen gewöhnen, können wir einen großen Schritt in Richtung eines ausgeglichenen und erfüllten Lebens machen. Die drei wichtigsten Denkprozesse, die wir praktizieren sollten, sind Achtsamkeit, Freundlichkeit und Gelassenheit.

Achtsamkeit ist der Zustand, in dem wir uns der Dinge vollständig bewusst sind. Wir können unsere Achtsamkeit durch Meditation stärken, weil es uns hilft, uns zu konzentrieren. Beim Sport beispielsweise sind wir uns unseres Körpers bewusster als im Alltag, und beim Meditieren können wir unsere Aufmerksamkeit auf alles um uns herum lenken. Der Parasympathikus wird gestärkt: Er lässt unser Herz langsamer schlagen und wir fühlen uns ruhig und ausgeglichen. Es macht uns entspannt und glücklich.

Freundlichkeit hat viele positive Wirkungen. Wenn wir zum Beispiel stark sein wollen, reicht oft ein starker Geist, um mehr innere Stärke zu spüren. Diese Denkweise führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Neurotransmittern, die uns ein gutes Gefühl geben.

Gelassenheit hilft uns, negative Emotionen und ungesundes Verlangen zu kontrollieren. Wenn wir Gelassenheit praktizieren wollen, müssen wir verstehen, was uns glücklich macht, und auch was uns unglücklich macht. Wenn wir zum Beispiel unbedingt beruflich erfolgreich sein wollen, kann uns dieser Ehrgeiz sehr unglücklich machen. Es kann einfacher sein, die Gewohnheit abzulegen, erfolgreich sein zu wollen. Gelassenheit kann uns helfen, dieses Problem zu lösen. Was allerdings nicht heißen soll, seine Ambitionen und Ziele aufzugeben.

Wenn wir uns also in Achtsamkeit, Freundlichkeit und Gelassenheit üben, werden wir glücklicher. Aber nicht nur das: Denn diese Denkweise kann uns sogar schlauer machen!

Meditation macht glücklich

Durch Meditation lernen wir, uns besser auf das Wesentliche zu konzentrieren. Aber Meditation kann uns auch zu neuen Einsichten und letztendlich sogar zu Weisheit führen. Dabei ist Weisheit im Prinzip nichts anderes als ein bleibendes und sehr gutes Urteilsvermögen. Und um Weisheit zu erlangen, sollten wir so viel wie möglich über uns selbst und unsere Umwelt lernen.

Wenn wir uns vollständig auf die Meditation konzentrieren, entfernen wir alle Unordnung, störende Details, Geräusche und Ablenkungen aus unserem Bewusstsein. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Meditation ist wie eine Machete, mit der wir den Weg zum Wissen ebnen können: Wissen schärft ihre Schneide, und Konzentration stärkt sie. Wenn wir wirklich klar denken können und unsere Augen nicht ständig abgelenkt sind, ist es einfacher, neue und plausible Erkenntnisse zu gewinnen.

Wenn wir eine Zeit lang die Meditation praktiziert haben, erleben wir einen Zustand des geistigen Einklangs. Alle unwichtigen Details verschwinden aus unserer Wahrnehmung und wir konzentrieren uns ganz auf das Objekt unserer Meditation.

Dieser Zustand der spirituellen Einheit ist sogar wissenschaftlich belegt: Menschen, die regelmäßig meditieren, haben in diesem Zustand viele hochfrequente Gammawellen im Gehirn. Gammawellen können ein anhaltendes Gefühl der Achtsamkeit und intellektuellen Wachsamkeit nach der Meditation unterstützen.

Um einen solchen Zustand geistiger Einstimmung zu erreichen und größere Weisheit zu erlangen, müssen wir Meditation praktizieren. Fokussierte Techniken wie Yoga oder Atemübungen sind der beste Ausgangspunkt dafür.

Unser Ego und das Selbstbild

Die größte Quelle negativer Emotionen ist oft unser Selbstbild: wie wir uns selbst bewerten und beurteilen. Es ist also eine gute Idee, sich mit diesem Selbstbild auseinanderzusetzen und unser Ego ein Stück weit zurückzunehmen.

Natürlich können wir uns nicht komplett von unserem „Ich“ verabschieden. Wir brauchen unsere Identitäten, um unsere Erfahrungen zu kategorisieren und anderen zu dienen. Aber wenn wir darüber nachdenken, werden wir Situationen sehen, in denen es nicht notwendig ist, die ganze Zeit an einem „Ich“ festzuhalten.

Wir nehmen Dinge oft zu persönlich oder sehnen uns nach Anerkennung und sind deshalb unglücklich. In diesem Fall sollten wir unser „Selbst“ einfach vergessen. Egal in welcher Situation: Wo kein „Ich“ ist, gibt es kein Problem. Manchmal reicht auch ein anderer Blickwinkel: Nicht „ich“ bin von einem Freund enttäuscht, sondern die Enttäuschung „ist passiert“. Aus dieser Perspektive fällt es uns auch leichter, den Standpunkt der anderen Partei zu verstehen und ein faires Urteil zu fällen.

Auch die übertriebene Identifikation mit Gegenständen im Alltag deutet darauf hin, wo wir unser Ego mit Leichtigkeit zurücknehmen können. Irgendwann geht alles kaputt oder geht verloren. Was ist, wenn unser Smartphone kaputt geht? Wir denken vielleicht: „So ein Mist! Ich bin nicht mehr erreichbar und muss ein neues kaufen” – viel Ärger und viel Ego. Wenn wir hingegen denken: „Ein Gegenstand, der eigentlich keinen persönlichen Wert mehr hat, ist kaputt gegangen und muss jetzt ersetzt werden“, dann brauchen wir uns darüber keine Gedanken mehr zu machen.

Du kannst ein einfaches und erfülltes Leben führen, wenn Du dich nicht in den Mittelpunkt deiner Beziehungen stellst. Es klingt wie ein Klischee, aber sich mehr um andere und weniger um uns selbst zu kümmern, macht uns glücklicher.

Unsere Gehirne sind zum Lieben programmiert

Wenn wir morgens auf dem Weg zur Arbeit Nachrichten im Radio hören oder eine Zeitung aufschlagen, haben wir schnell den Eindruck, dass Konkurrenz, Konflikt und Krieg die Welt regieren. Tatsächlich sind es aber nur diese negativen Emotionen und deren Auswirkungen, die die meiste mediale Aufmerksamkeit erhalten. Denn eigentlich sind unsere Gehirne dafür gemacht, einander zu lieben.

Wie Angst und Negativität basiert Liebe auf der Evolutionsbiologie: Sie stellte für unsere Vorfahren einen Überlebensvorteil dar, da sie sie ermutigte, zusammenzuhalten, sich um ihre Kinder zu kümmern und feste Partnerschaften zu schmieden. Wir Menschen sind keine guten Einzelkämpfer, aber in einer Gruppe sind wir fast unbesiegbar.

Diese sozialen Fähigkeiten waren so wichtig, dass sich ein Großteil unseres Gehirns jetzt darauf konzentriert, soziale Beziehungen aufzubauen und Kinder großzuziehen. Es wird sogar vermutet, dass unser Gehirn so stark gewachsen ist, weil wir uns zu solch sozialen Wesen entwickelt haben.

Generell besteht in der Tierwelt ein Zusammenhang zwischen der Gehirngröße und dem Grad des Soziallebens von Tieren: Säugetiere, die länger mit ihren Jungen leben, haben größere Gehirne als eierlegende Reptilien. Diese Verbindung setzt sich auch bei Primaten fort: Je sozialer eine Art ist, desto größer ist ihr Gehirn.

Das menschliche Gehirn hat sich in den letzten 3 Millionen Jahren verdreifacht. Wir entwickelten spezialisierte Gehirnregionen für Gefühle wie Liebe, Altruismus und Vergebung und produzieren eine Chemikalie namens Oxytocin. Dieses Oxytocin hilft uns, Gefühle der Fürsorge zu entwickeln. Das brauchen wir auch dringend. Denn kein anderer Nachkomme braucht so lange um erwachsen zu werden, wie ein Menschenkind. Wir müssen uns jahrelang um sie kümmern, bis sie auf eigenen Beinen stehen können. Ohne viel Liebe geht es nicht.

Die Liebe ist also tief in uns verwurzelt und eines der größten Geschenke der Natur – weil sie uns glücklich macht.

Empathie ist der Schlüssel zu glücklichen Beziehungen

Da die Liebe eine so wichtige Rolle in der Struktur unseres Gehirns spielt, ist sie natürlich auch der Schlüssel zu unserem Glück. Je mehr Liebe wir in unserem Leben haben, desto glücklicher sind wir. Während wir uns zunehmend von Ego, Negativität und Angst befreien sollten, ist die Liebe genau das Gegenteil: Wir sollten sie ernster denn je nehmen.

Der erste Schritt zu einem erfüllten Leben mit anderen ist Empathie. Wir sollten immer versuchen, die Welt durch die Augen anderer zu sehen und unsere eigene Perspektive in den Hintergrund rücken. Auf diese Weise können wir andere besser verstehen und ihnen besser dienen.

Gerade im Umgang mit Kindern ist es sehr wichtig, dass wir uns von unserer Empathie leiten lassen. Denn wenn Kinder nicht genug Empathie bekommen, wachsen sie unsicher auf und haben später Probleme, stabile soziale Beziehungen aufzubauen. Das liegt vor allem daran, dass Kinder ihren Mitmenschen von Anfang an mit weniger Misstrauen begegnen. Wenn jedoch ein Kind enttäuscht wird, bricht eine Welt zusammen.

Empathie ist das Allheilmittel für alle Beziehungen. Egal wie ernst ein Streit eskaliert, wenn wir die Situation aus der Sicht der anderen Seite sehen, lässt sich der Konflikt leicht lösen. Wenn wir von Anfang an Empathie zeigen würden, würden viele Konflikte nicht entstehen.

Wenn wir zum Beispiel von einem Freund kritisiert werden, können wir zurückschlagen, beleidigt sein oder darauf warten, dass sich einer von uns irgendwann entschuldigt. Aber wenn wir versuchen, die Dinge aus seiner Sicht zu sehen, können wir seine Kritik akzeptieren und seine wahre Absicht verstehen. Freunde werden dieses Verständnis zu schätzen wissen und uns besser verstehen.

Durch Empathie können wir unser Misstrauen gegenüber anderen schrittweise abbauen und vertrauensvolle Beziehungen wieder aufbauen.

Die vier edlen Wahrheiten

Die Vier Edlen Wahrheiten sind der Kern von Buddhas Lehre:

  1. Es gibt Leid: Solange der Geist sich nicht selbst erkannt hat, gehört zum Leben zwar Freude, aber auch Leid. Insbesondere Alter, Krankheit und Tod sind unvermeidbar und werden als leidvoll erlebt.
  2. Leid hat eine Ursache: Es gibt Ursachen, warum der Geist sich nicht selbst erkennt und man nicht dauerhaftes Glück erlebt.
  3. Es gibt ein Ende des Leids: Jeder kann seinen Geist erkennen und damit den Zustand des Leidens beenden und dauerhaftes Glück erfahren (Zustand der Erleuchtung).
  4. Es gibt einen Weg zum Ende des Leids: Buddha hat über 45 Jahren gelehrt, wie man sich auf dem Weg zur Erleuchtung machen kann und letztendlich dauerhaftes Glück erfährt.

Der edle Achtfache Pfad

Der „Edle Achtfache Pfad“ umfasst die wichtigsten Lebensregeln im Buddhismus. Sie gehören zu den Vier Edlen Wahrheiten, auf die ich letzte Woche eingegangen bin und die für das Glaubensbekenntnis der Buddhisten stehen. Der “Edle Achtfache Pfad” unterteilt sich außerdem in drei Teilbereiche – Weisheit, Sittlichkeit, Vertiefung.

Alle acht Glieder stehen im gleichen Wert miteinander in einer Wechselwirkung. Die Kultivierung eines einzelnen Glied, fördert gleichzeitig die Einsicht in andere Glieder.

Wer sich an diese acht Regeln hält, der lebt genau in seiner Mitte. Wer es zudem schafft, sich stets an diese Regeln zu halten, der wird nach dem buddhistischen Glauben von seinem Leid und der ewigen Wiedergeburt befreit und erleuchtet – so wird er ein Buddha – ein Erleuchteter. Der Geist kehrt nach dem physischen Tod nicht wieder zurück, er findet sein Glück im Nirwana. Neben dem Achtfachen Pfad gibt es noch weitere buddhistische Gebote. Die Fünf sittlichen Gebote gelten für alle Buddhisten, die Zehn-Sitten-Regeln und die Patimokkha betreffen dagegen nur die Nonnen und Mönche der Religion. Darauf gehen wir in den nächsten Wochen ein.

Die Regeln des Achtfachen Pfades lauten:

Weisheit 

  • Bemühe dich um Weisheit und verhalte dich immer richtig
  • Sei gelassen und friedfertig

Sittlichkeit

  • Lüge niemals
  • Tue keinem Lebewesen Böses und stiehl nicht
  • Schade niemandem und zerstöre nicht die Natur

Vertiefung

  • Gib dir Mühe und erfülle deine Pflichten, auch in der Religion
  • Sei achtsam, denke und handele stets besonnen.
  • Konzentriere dich, denke nach und meditiere.

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